Ein Spaziergang am Meer

Winzige Partikel von Steinen geben unter dem Gewicht meiner Füße nach. Ich hinterlasse Abdrücke im Sand. Sie zeigen mir den Weg, wo ich bereits gewesen bin.

Als erstes steuere ich das rhythmische Wasser an. Jede zehnte Sekunde kämpft es mit sich. Kraft bäumt sich auf, wenn die zwei Richtungen aufeinander treffen. Die pure Masse ist stärker, verschluckt das zurückkommende Wasser. Weicht selbst aus. Es beginnt von vorne.

Mein Blick liegt auf der weiten Sicht vor mir, bis zum Horizont, wo das Meer meine Welt verlässt. Der Klang des Kampfes, des wütenden Grases auf der Düne und der Ruf am Himmel, erzeugt eine innere Zufriedenheit. Hier gehöre ich hin.

 

Gleichzeitig kriechen die Warnungen meiner Vorfahren hoch. Blitzen als Gedanken auf. Zeigen wir die Gefahren, welche seit Anbeginn unserer Linie erschienen sind. Ruhe und Angst spielen den selben Tanz der Wellen.

Meine Ruhe ist das Meer und die Angst das zurückkommende Wasser.

Hier wo ich stehe liegt der Trennstreifen vom Meer und Strand. Unter meinen Füßen befinden sich Steine in verschiedenen Größen und Farben. Muscheln und tote Tiere bzw. Pflanzen.

Magisch angezogen wandert mein Blick nach unten. Sondiert die Steine. Ein Impuls oder Gefühl entscheidet, wann meine Hand danach greift. Dies ist die dritte Wiederholungsschleife.

 

Meine Füße bringen mich parallel zum Meer in die eine oder andere Richtung. Immer scannt mein Gehirn die Steine vor mir. Bereits mehrere Meter später werde ich schwerer. Ein Stein liegt in meiner Hand. Der Rest wandert in Taschen. Oft die meiner Hose. Als weitere Beschäftigung beginne ich, sie alle paar Schritte wieder hochzuziehen.

Zeit und Entfernung spielen keine Rolle, abgesteckt werden sie von meinen Begleitungen oder dem Ende des Strandes.

Der ganze Weg wird begleitet von einem Stein in meiner Hand. Akribisch reinige ich ihn von Sand und Wasser. Jede Rille, Fläche und Windungen erstatten meine Finger einen Besuch ab. Es muss nicht immer derselbe Stein sein. Trocken und erkundet wandert er in meine Hosentasche.

Der nächste Stein ist dran.

Die nächste Welle bricht.

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